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Protokoll: |
Jugendhilfeausschuß
des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart |
Niederschrifts-Nr. TOP: |
64 6 |
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Verhandlung |
Drucksache: GZ: |
494/2003 SJG |
Sitzungstermin: |
23.06.2003 |
Sitzungsart: |
öffentlich |
Vorsitz: |
BMin Müller-Trimbusch |
Berichterstattung: |
die Vorsitzende |
Protokollführung: |
Frau Huber-Erdtmann pö |
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Betreff: |
Soziale Infrastruktur für das
Wohngebiet Lauchäcker/Lauchhau - Grundsatzbeschluss und Raumprogramm
- - Vertagung - |
Beratungsunterlage ist die Vorlage des Referats Soziales,
Jugend und Gesundheit vom 13.06.2003, GRDrs 494/2003.
Einleitend berichtet BMin Müller-Trimbusch
(Wortlaut):
"Die Aufsiedlung des
Neubaugebietes Lauchäcker in Vaihingen schreitet voran. Nach der ersten
Aufsiedlungsphase von 199 Wohneinheiten steht nun aktuell der nächste Abschnitt
mit 72 Wohneinheiten mit voraussichtlichem Baubeginn Mitte 2003 bevor. Ein
weiterer Abschnitt von ca. 225 Wohneinheiten mit verschiedensten
Wohnungsbauformen ist geplant, wobei ein Teil dieser Wohneinheiten
voraussichtlich relativ rasch realisiert wird (Baubeginn teilweise bereits ab
Frühjahr 2004).
Der Ausbau und die
Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur ist daher erforderlich. Das
Hauptziel dabei ist, das neue und das bestehende Wohngebiet miteinander zu
verknüpfen und eine gemeinsame Stadtteilstruktur zu schaffen. Dies ist um so
wichtiger, da es im Wohngebiet bislang wenig bzw. beschränkte Möglichkeiten für
Begegnung und Kommunikation gibt. Nicht zuletzt auch aufgrund einer sehr
engagierten Bewohnerschaft (Bürgerforum Lauchhau-Lauchäcker e.V.) zeichnet sich
ab, dass es wichtig ist, für ehrenamtliche Tätigkeiten und Aktivitäten der
Bürger Räume in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen.
Die Sozialverwaltung schlägt daher auf dem Standort zwischen
den beiden Wohngebieten den Neubau einer Kindertagesstätte mit 4 Gruppen und
Räumen für niedrigschwellige Angebote sowie Räumen für Familien und Bürger zur
Gestaltung ihres Stadtteillebens vor. Dieser Standort ist für bürgernahe
Angebote und für den Aufbau eines gemeinsamen Stadtteillebens der beiden
Wohngebiete besonders gut geeignet. Das Raumprogramm ist so angelegt, dass eine
hohe Mehrfachnutzung der Räume möglich ist. Angebote der Evangelischen Kirche,
des Frauenkreises und des Bürgerforums sind in den Räumlichkeiten vorgesehen.
Der ASD und das Büro für die Gemeinwesenarbeit sollen von der Meluner Str. 41
hierher verlagert werden. Die bislang vorgesehenen Räume für das Gemeinwesen in
der Meluner Str. 41 können sehr gut für andere Zwecke und zusätzlichen Bedarf
genutzt werden. Hier können die Angebote für Kinder und Familien, wie z.B.
Kinderbetreuungsgruppen, Café MuK, Elternseminar und ggf. offene Kinderarbeit,
ausgebaut werden. Diese Angebote kooperieren bereits jetzt schon miteinander. Es
ist vorgesehen, die für den Jugendtreff geplanten Räume für
Kinderbetreuungsplätze zu verwenden und den Jugendtreff im Pavillion Lauchhau 5
zu belassen.
Für zusätzlichen
Kinderbetreuungsbedarf, der durch weitere Aufsiedlung entstehen wird, sind
zeitnahe Lösungen zu erarbeiten. Diese Gruppen sind z. B. in den Wohnungsbau
oder in bestehende Einrichtungen zu integrieren oder auf Gemeinbedarfsflächen
unterzubringen.
Als grober Kostenrichtwert
werden ca. 2,5 Mio. € für den Neubau der Kindertageseinrichtung mit 4 Gruppen
und Gemeinwesenräumen veranschlagt (ohne Grundstückskosten). Die genaue
Kostenschätzung erfolgt durch das Hochbauamt. Die Folgelasten und Personalkosten
werden in der Baubeschlussvorlage dargestellt.
Das Vorhaben ist in die Zeitstufenliste aufzunehmen und ist aus Mitteln
der Infrastrukturpauschale zu finanzieren. Die Kosten für den Erwerb des
Grundstücks der Evangelischen Kirche sind zu ermitteln. Als Gegenfinanzierung
für die Erwerbskosten wird vorgeschlagen, ein Kindergartengrundstück in
Möhringen (Fritz-Ulrich-Weg, Fl.St. 4019/9), das nicht mehr benötigt wird, zu
veräußern."
StR R. Schmid (CDU) erklärt, um
über die Vorlage beschließen zu können, benötige er eine Gesamtübersicht über
das Gebiet. Der der Vorlage beigefügte Kartenausschnitt reiche hierzu nicht aus.
Die Stellungnahme von Referat F weiche von der Vorlage ab; er könne nicht
erkennen, welche Auffassung die richtige ist. Die jeweiligen Gründe sollten noch
genauer dargelegt werden. Eine Verbesserung würde auch mit dem Vorschlag von
Referat F erreicht. Die Frage sei, ob das Angebot dann ausreicht.
StR Reißig (SPD) weist darauf hin, dass
zwei Umsetzungsphasen vorgeschlagen würden. Die erste konzentriere sich auf den
Bestand des Jugendtreffs im Pavillon Im Lauchhau 5. Da dieser Treff sehr gut
angenommen werde, sollte er erhalten bleiben. Auch die Kindertagesstätte in der
Meluner Straße sei von langer Hand geplant und notwendig. Der ersten
Umsetzungsphase stimme seine Fraktion daher zu.
Zur zweiten Phase, vor allem zum Neubau weiterer
Kinderbetreuungseinrichtungen an einem neuen Standort, würden sich mehrere
Fragen stellen, die man in dieser Sitzung nicht abschließend besprechen könne.
Die Vorlage stehe am nächsten Tag im Bezirksbeirat Vaihingen auf der
Tagesordnung. Es wäre gut, dessen Votum abzuwarten. Die Gegenfinanzierung durch
das Grundstück in Möhringen sollte ebenfalls im Bezirksbeirat angesprochen
werden. Die Finanzierung des Vorhabens aus der Infrastrukturpauschale halte er
für sinnvoll.
Ihre Fraktion, so StRin
Aras
(90/GRÜNE), habe die Vorlage noch nicht fraktionsintern beraten können.
An StR R. Schmid gewandt betont BMin
Müller-Trimbusch, dass eine Vorlage nicht freigegeben werde, ohne dass die
Finanzverwaltung im Prinzip den Bedarf anerkennt; andererseits müsse Referat F
derzeit erklären, dass keine weiteren Ausgaben mehr möglich sind. Sie habe daher
Referat F gebeten, seine Stellungnahme zu dem von der Planungsgruppe
festgestellten Bedarf der Vorlage beifügen zu dürfen. Mit dieser Beifügung werde
signalisiert, dass Referat F Verständnis für den Bedarf hat, die städtischen
Finanzen sich aber in einer Situation befinden, die einen strikten Sparkurs
erforderlich macht.
Zum weiteren Vorgehen
merkt Herr Pfeifle (JugA) an, dass die Vorlage erst am 16.07.2003 im Verwaltungsausschuss
auf der Tagesordnung stehe. Man könnte sie daher am 14.07.2003 nochmals auf die
Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses setzen, um den Fraktionen Zeit für
interne Beratungen zu geben. Die Verwaltung würde dann auch auf die noch offenen
Punkte eingehen und einen Übersichtsplan liefern. Im Grunde sei die Situation im
Gebiet Lauchäcker/Lauchhau aber bekannt.
Nach Ansicht von StR Hill (CDU) besteht der Unterschied in
den Stellungnahmen der Referate F und SJG darin, dass Referat F die zusätzlichen
Räume nur als wünschenswert bezeichnet, Referat SJG sie jedoch als sachlich
notwendig ansieht. Es gehe StR R. Schmid nun darum, dass Referat SJG seine
Aussage begründet.
BMin Müller-Trimbusch dankt für
diesen Hinweis und hält das Einverständnis des Jugendhilfeausschusses fest, die
weitere Beratung und die Abstimmung über die Vorlage zu vertagen und sie am
14.07.2003 auf die gemeinsame Tagesordnung von Jugendhilfeausschuss und
Sozialausschuss zu setzen. Die Beratung im Sozialausschuss am 30.06.2003 kann
somit entfallen.
Zur
Beurkundung
Huber-Erdtmannpö
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