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Neubaugebiet Lauchäcker, Grünanlage "Grünzug 1. Bauabschnitt" und Spielplatz "Spielen in den Gärten" Beschlußvorlage
Beschlußantrag: Dieser Beschluß wird in das Gemeinderatsauftragssystem übernommen. 1. Der Herstellung der Grünfläche in Stuttgart-Vaihingen “Grünzug 1. Bauabschnitt” und des Spielplatzes “Spielen in den Gärten” entsprechend dem Bebauungsplan Vaihingen 216.1+2 vom 2.05.1994 und dem Entwurfsplan des Garten- und Friedhofsamtes vom 17.10.2003 mit einem Gesamtaufwand von 450.000 € gemäß den jeweiligen Kostenermittlungen (Grünzug vom 13.10.2004 mit 150.000 €, Spielplatz vom 6.10.2004 mit 300.000 €) wird zugestimmt. 2. Der Gesamtaufwand von 450.000 € wird in den Vermögenshaushalten 2004, 2005 und 2006 bei der Finanzposition 2.5810.9600.000 VKZ 0376 – Lauchäcker 1. Bauabschnitt Stuttgart-Vaihingen – wie folgt gedeckt: 2004: 100.000 € 2005: 200.000 € 2006: 150.000 € Die Mittel stehen bei der Pauschalhaushaltsstelle für Infrastrukturmaßnahmen in Neubaugebieten zur Verfügung und werden entsprechend dem Mittelabfluss in den Haushaltsjahren umgesetzt. Kurzfassung der Begründung: Ausführliche Begründung siehe Anlage 1 Bei den Maßnahmen handelt es sich um die Umsetzung des rechtsgültigen Bebauungsplanes. Die Aufsiedlung des familien- und kinderfreundlichen Neubaugebietes Lauchäcker geht zügig voran. Im Baugebiet gibt es, neben einem Provisorium, bisher nur eine öffentliche Spielfläche. Die Versorgungsgrad- und Rangwertzahlen des Spielflächenleitplanes haben, bedingt durch den enormen Zuzug kinderreicher Familien, keine Aussagekraft mehr. Das Gebiet ist an Spiel- und Grünflächen stark unterversorgt. Der Nutzungsdruck auf die vorhandenen Freiflächen ist enorm hoch. Alle Flächen sind im Bebauungsplan als Flächen “zum Schutz von Natur und Landschaft” ausgewiesen (Ausgleich für den Eingriff bei Bau des Wohngebietes). Grünzugs- und Spielflächengestaltung orientieren sich daher am Leitbild der ehemals dort vorhandenen extensiven Streuobstwiesen. Abgängige, verkehrsunsichere und standortfremde Gehölze ehemaliger Gartennutzungen werden entfernt und durch Obstbäume ersetzt. Die Spielplatzgestaltung orientiert sich am naturnahen Spielplatz; der Umgang und die Erfahrung mit den Elementen ist möglich. In den Obstbaumbestand sind einige Geräte integriert. Die Kostengrenzen für die Spielplatzgestaltung mit max. 60 €/m² sind eingehalten. Finanzielle Auswirkungen
Mitzeichnung der beteiligten Stellen Die Planungen werden am 15.11.2004 dem Bezirksbeirat vorgestellt. Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet. Vorliegende Anträge/Anfragen ./. Erledigte Anträge/Anfragen ./. Jürgen Beck Bürgermeister Anlagen Anlage 1: Ausführliche Begründung - Erläuterungsbericht Anhang 1: Kostenermittlung_Lauchäcker_Grünzug Anhang 2: Kostenermittlung_Lauchäcker_Spielen Anhang 3: Lauchäcker_Folgekosten_Grünzug Anhang 4: Lauchäcker_Folgekosten_Spielen Anhang 5: Lauchäcker_Plan_Grünzug Anhang 6: Lauchäcker_Plan_Spielen Erläuterungsbericht Lauchäcker Grünanlage “Grünzug 1. Bauabschnitt”, Spielplatz “In den Gärten” Voraussetzungen, Bestand: Derzeit wird das Baugebiet Lauchäcker mit seinem Schwerpunkt auf familienfreundlichem Bauen als Angebot für junge Familien erstellt. Die Aufsiedelung und der Bezug der Häuser ist noch nicht vollständig abgeschlossen, dennoch besteht durch den Zuzug von Familien mit Kindern eine starke Nachfrage nach öffentlichen Spiel- und Grünflächen. Auf den Veranstaltungen des Bürgerforums Neubaugebiet Lauchäcker + Lauchhau wird der Bau der Spielplätze und der Ausbau der teilweise zugewachsenen, nicht zugänglichen Grünanlagen immer wieder eingefordert. Die bisher einzige Spielmöglichkeit besteht auf dem neugebauten Spielplatz im Hanne-Schorp-Pflumm-Weg. Als Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes ist ein Grünzug zwischen dem Altbaugebiet Lauchhau und dem Neubaugebiet Lauchäcker verblieben. Dieses Gelände soll zwischen den beiden Wohngebieten die Verbindung herstellen, die Bewohner beider Gebiete sollen sich dort aufhalten, treffen und zusammenwachsen können. Der Bebauungsplan sieht im westlichen Teil (Seite der Patch Barracks) zwei Spielbereiche sowie untergeordnete Spielmöglichkeiten in den Streuobstwiesen vor. Im Bebauungsplan sind die Flächen Teil der “zum Schutz von Natur- und Landschaft” ausgewiesenen Flächen als Ausgleich für den Eingriff beim Bau des neuen Wohngebietes vorgesehen. Das vorhandene, naturnahe Bearbeitungsgelände besteht aus ehemaligen, aufgelassenen Gärten, Gütle und Streuobstwiesen. Teils überalterte Streuobstbäume, sowie Gartengehölze und auf den Grenzen durchgewachsene Gehölze bestimmen den Charakter der vorhandenen, teils verwilderten Grünflächen. 1. Grünanlagengestaltung: Als Fläche “zum Schutz von Natur und Landschaft” soll der Grünzug seinen extensiven Charakter als typische Streuobstwiesenfläche beibehalten bzw. zurückerhalten. Zur Erschließung ist ein landschaftlich mit wassergebundener Decke ausgebauter Weg vorgesehen. Die Aufstellung von wegebegleitenden Bänken ist geplant. Streuobstwiesenfremde, absterbende und verkehrsunsichere Bäume und Sträucher der beginnenden Verbuschung des Geländes werden gerodet. Dadurch wird das teilweise unzugängliche Gelände erschlossen und nutzbar gemacht. Erhaltenswerte Obstbäume werden verjüngt. Obstbaumpflanzungen in freien Lücken und Wiesenansaaten auf kahlen, gerodeten Flächen sind Teil der vorgesehenen Maßnahmen. Im Grünzug wird, soweit möglich, außerdem ablaufendes Dachwasser der begrünten Gebäude oberflächlich in einen naturnah gestalteten Graben abgeführt. In Teilbereichen werden Versickerungsmulden hergestellt. 2. Spielplatzgestaltung: Der Charakter der ehemaligen Obstwiesenlandschaft ist auch Grundlage für die Gestaltung des Spielbereiches, der in naturhafter Art geplant ist. Dies entspricht ebenfalls den oben beschriebenen Anforderungen des Bebauungsplanes. Kinder und Jugendliche sollen mit natürlichen Materialien und Grundelementen kreativ umgehen und spielen können. Sand, runder Kies, gerundete Findlinge, gebrochener Schotter und kantige Bruchsteine, runde Holzstämme und rechteckige Balken, Holzklötze und fein gehäckselte Holzschnitzel bilden ein Spielangebot ohne fest vorgegebene Spielfunktionen, wie dies bei Geräten der Fall ist. Dieser Spielbereich ist um ein Spielhaus angeordnet, das eine Assoziation an die Vergangenheit des Ortes, an die ehemaligen Gartenhäuser weckt. Das Bürgerforum will sich durch den Bau von einem Baumhaus, Weidenhäuschen oder raumbildenden Weidenzäunen einbringen. Teilweise wird anfallendes Regenwasser von Dächern der angrenzenden Bebauung über ein im Grünzug oberflächig verlaufendes Grabensystem abgeführt. Dieses Grabensystem soll in der Nähe des genannten Spielbereiches zu einer Wasser-Matsch-Mulde erweitert werden und eine weitere Elementerfahrung bieten. Benachbart zu diesem erfahrbaren Elementspielbereich sind in den Streuobstbestand einige, eher unauffällige Spielgeräte integriert, die den Grundbedürfnissen der Kinder nach Bewegung entsprechen. Gleichzeitig werden aber auch die Baumwiesenflächen entsprechend der Textfestsetzung des Bebauungsplans als “Ausgleichsfläche für Natur- und Landschaft” respektiert. In den Lücken der Baumreihen ist ein Kletterwald auf schwingenden Plattformen vorgesehen, ein Baumhaus soll gebaut werden und zwischen den Bäumen kann geschaukelt werden. Das Motiv ehemaliger Gartenhäuser wiederholt sich auch hier in Form eines Spielhauses. Dem Charakter des Ortes entsprechend und als Referenz an seine Geschichte werden die Spielräume durch lineare, gütlestypische Pflanzstrukturen wie etwa Obstbaumspaliere, Himbeerreihen, Reihen von Beerensträuchern oder geschnittene Hecken räumlich untergliedert. Längs des Erschließungsweges der Grünanlage sind einzelne Sitzmöglichkeiten vorgesehen. An den Zugängen vom Wohngebiet bzw. vom Feldweg längs der Patch Barracks bilden Holzskulpturen mit Sitz- und Klettermöglichkeiten in Form von Äpfeln oder Birnen einen charakteristischen Auftakt der in die Grünanlage integrierten Spielflächen. Außerhalb der Spiellücken sind Nachpflanzungen mit Obstbäumen geplant. Verbuschende Flächen werden gerodet und mit einer Wiesenmischung neu eingesät. Eine Bürgerbeteiligung hat in Form von Geländebegehungen, Planabstimmungen und Planungsvorstellung mit dem Bürgerforum Lauchhau/Lauchäcker und interessierten Bürgerinnen und Bürgern stattgefunden. Das Vorhaben ist in der Online-Bauinformation der Landeshauptstadt Stuttgart enthalten (www.stuttgart-baut.de). Leitvermerke:
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