Artikel aus der
Stuttgarter Zeitung
vom 19.10.2001


Preiswertes Wohneigentum

Stuttgart fördert junge Familien

Die Nachfrage nach preiswertem Wohneigentum ist ungebrochen

Während der frei finanzierte Wohnungsmarkt in Stuttgart weiterhin rückläufig ist,
ist die Nachfrage nach preiswertem Wohneigentum ungebrochen. Die von der Stadt ge-
förderten Projekte sind alle ausverkauft. Für die nächste Vergabe stehen die
Interessenten bereits Schlange, zumal bei der jüngsten Vergaberunde nicht alle
Preiswertbauer zum Zuge gekommen sind. Inzwischen hat der Stuttgarter Gemeinderat
sein Herz für die Fortsetzung des Förderprogramms für preiswertes Wohneigentum höher
schlagen lassen. Demnach wird das Programm zumindest bis zum Jahre 2005 weitergeführt.
Jährlich sollen nach dem Willen der Kommunalpolitiker dadurch 200 neue Wohneinheiten
entstehen. Davon profitieren vor allem junge Familien, die mithelfen sollen, den Ein-
wohnerschwund in der Landeshauptstadt auszugleichen. Auch das jüngste Angebot an preis-
werten Eigenheimen ist praktisch ausverkauft. Im Gebiet "Lauchäcker" in Vaihingen de-
monstrieren derzeit Bagger und andere Baumaschinen unübersehbar, dass hier demnächst
in einem ersten Bauabschnitt 48 Reihenhäuser und 52 Eigentumswohnungen aus dem Boden
wachsen werden.

Für diese Neubauten hatte der Gemeinderat allein 168 Kaufinteressenten für die Vergaberunde
aufgelistet. Hier sorgen die Bauträger GWG, Siedlungswerk und SWSG dafür, dass auch jene
Familien, deren Geld für eine dauerhafte Bleibe auf dem freien Markt nicht ausreichen würde,
den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren können.

Siedlungswerk und GWG werben derzeit mit dem Slogan: "Die große Familienwohnung in
S-Vaihingen - kaufen statt mieten". Im "Lauchäcker"-Angebot der beiden Bauträger finden
sich beispielsweise Eigentumswohnungen mit drei, vier und fünf Zimmern und Wohnflächen
zwischen etwa 80 und 130 Quadratmeter. Teilweise sind diese Wohnungen als Maisonetten
oder als Penthouse-Wohnungen zu haben. Die Stadt Stuttgart verbilligt den Grundstückspreis
je nach Einkommensverhältnissen der künftigen Bewohner bis zu 45 Prozent.

Ein weiteres Argument der Bauträger: Nur noch bis zum Jahresende ist eine zusätzliche
Förderung über das Programm "Rationelles und ökologisches Bauen" möglich. Die Bauträger
werben auch mit dem Angebot, einen Finanzierungsplan für die künftigen Bewohner aufzustellen.
"Bei entsprechenden persönlichen Voraussetzungen sind Ihre Aufwendungen beim Kauf nicht höher
als die vergleichbare Miete", heißt es im Werbematerial.

Im "Lauchäcker"-Angebot des Siedlungswerks sind ebenso elf Reihenhäuser in Niedrigenergie-
bauweise. Im Hanne-Schorp-Pflumm-Weg ist diese Häuserzeile nach Südwesten ausgerichtet,
"optimal", wie die Siedlungswerk-Verkäufer behaupten.

Die flach geneigten Pultdächer werden begrünt. Die Reiheneigenheime werden außerdem in
Niedrigenergiebauweise errichtet. Laut Siedlungswerk liegen sie 30 Prozent unter den
Vorgaben der Wärmeschutzverordnung von 1994. Nach den Plänen ist die Ebene eins als
Wohngeschoss vorgesehen. Hier finden sich Küche, ein Wohn- und Esszimmer, ein Kinderzimmer
sowie eine Terrasse mit Anschluss in den Garten. Die Ebene zwei dient als Schlafgeschoss.
Hier finden sich zwei Kinderzimmer sowie ein Elternschlafzimmer, außerdem ein außen liegendes
Bad, in dem die als Gastherme konzipierte Heizung untergebracht ist. Jedes Reihenhaus hat
eine Gesamtwohnfläche von rund 110 Quadratmetern.

Als nächstes Areal für Projekte aus dem Preiswert-Bauen-Programm der Stadt steht das
Gebiet "Im Raiser" in Zuffenhausen an. Nach den Vorgaben für den Bauträgerwettbewerb
sind dort auf dem Gelände der ehemaligen Grenadierkaserne 112 Reihenhäuser und 24 Eigen-
tumswohnungen geplant. Inzwischen ist die Entscheidung für drei Bauträger gefallen. In
Kürze sollen Details über das Vorhaben "Im Raiser" bekannt gegeben werden. Der Clou - so ist
schon jetzt zu hören - sind Gebäude, die sich rasch an die aktuellen Bedürfnisse der
Eigentümer anpassen lassen. Braucht etwa die Tochter ihr eigenes Zimmer, dann kann dieses
in Modulbauweise beispielsweise aufs Flachdach gesetzt werden. Vier solche Erweiterungs-
varianten sollen "Im Raiser" angeboten werden.

Aktualisiert: 28.05.2002, 06:34 Uhr