Landeshauptstadt Stuttgart |
GRDrs 319/2002 |
Stuttgart, |
16.04.2002 |
Kinderbetreuung in Stuttgart - Umsetzung der
Beschlüsse aus den Haushaltsberatungen 2002/03
Beschlußvorlage
Vorlage an |
zur |
Sitzungsart |
Sitzungstermin |
Jugendhilfeausschuß |
Beschlußfassung |
öffentlich |
22.04.2002 |
Beschlußantrag:
1. Zum Kindergartenjahr 2002/2003
a) werden bei den freien
Trägern Angebote mit insgesamt 619 neuen Plätzen in die Förderung aufgenommen, davon
Dies
verursacht jährliche Betriebskosten in Höhe von 4.089.000,00 EUR und
Investitionskosten in Höhe von 2.561.000,00 EUR. Für weitere Investitionen sind
900.000 EUR zu reservieren. (Anlage 2)
b) werden beim städtischen
Träger insgesamt 811 neue Plätze geschaffen, davon
Dies
verursacht zusätzlich jährliche Betriebskosten in Höhe von 1.885.700,00 EUR und
Investitionskosten in Höhe von 3.072.500,00 EUR. (Anlage 3)
2. Für die Umsetzung von 20
Pflegenestern (60 Plätze)
2.1 erhält der Verein Tagesmütter und
Pflegeeltern Stuttgart e.V. für den Aufbau und fachliche Begleitung von 10
Pflegenestern einen Zuschuß für eine 30% Stelle BAT IVb (Förderung 90%), Kosten
jährlich 13.500 EUR sowie eine Sachkostenpauschale in Höhe von 5.000 EUR
jährlich.
2.2 erhält der Fachdienst für
Kinderbetreuung in Tagespflege für den Aufbau und fachliche Begleitung von 10
Pflegenestern eine 30% Stelle BAT IVb, jährliche Kosten 17.876,00 EUR
sowie eine Sachkostenpauschale in Höhe von 5.000 EUR jährlich.
2.3 werden 66.000 EUR als freiwillige
Leistungen für die 20 Tagesmütter bereitgestellt.
3. Der Verein Tagesmütter und
Pflegeeltern Stuttgart e.V. erhält einen Zuschuß für 1 Stelle BAT IVb (Förderung
90% ) Kosten jährlich 45.000 EUR .
4. Vom Personalbedarf in Höhe von
48,9758 Stellen für die pädagogischen und hauswirtschaftlichen Fachkräfte in
städt. Tageseinrichtungen mit jährlichen Personalkosten in Höhe von 1.781.458
EUR und
4,0693 Stellen für die notwendigen
Personalkapazitäten (Springkräfte, Bereichsleitungen und Verwaltung) mit
jährlichen Personalkosten in Höhe von 229.587 EUR
wird Kenntnis genommen.
5. Die Verwaltung wird ermächtigt,
mit den freien Trägern für zusätzliche Gruppen ab 1.5.2002 Zuwendungsverträge
mit einer Laufzeit von 3 Jahren abzuschließen, die eine 95%-Förderung auf der
Basis der bestehenden Richtlinien zur Förderung von Tageseinrichtungen für
Kinder vorsehen. Die für diese Gruppen notwendigen Investitionskosten werden
von der Stadt getragen.
Begründung:
Auf der Grundlage der
Gemeinderatsdrucksache 994/2001 "Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in
Stuttgart" und den Ergebnissen der Haushaltsberatungen für den
Doppelhaushalt 2002/2003 legt die Verwaltung hiermit einen Maßnahmenkatalog zum
Ausbau der Angebote vor. Laut aktuellem Wartelistenabgleich (31.12.01) fehlen
in Stuttgart 2 757 Betreuungsangebote. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen
können 1 490 zusätzliche Angebote geschaffen werden, und zwar vorrangig
Angebote für Kleinkinder, Ganztagesangebote für 3-6Jährige und Schulkinder.
Des Weiteren könnten noch 3
Fertigbauprojekte realisiert werden mit insgesamt 130 Plätzen, die aber bislang
nicht finanziert sind (Anlage 4).
Finanzielle Auswirkungen
Freie
Träger |
Betriebskosten |
Betriebskosten |
Investitions- |
Betreuungsplätze |
1.397.250,00 EUR |
4.336.500,00 EUR |
|
1 Stelle BAT IV b für
Verein Tagesmütter u. Pflegeeltern (90 %) |
11.250,00 EUR |
45.000,00 EUR |
|
10 Pflegenester |
4.625,00 EUR |
18.500,00 EUR |
|
Zwischensummen |
1.413.125,00 EUR |
4.400.000,00 EUR |
3.461.000,00 EUR |
Städtischer
Träger |
|||
Betreuungsplätze |
578.973,00 EUR |
2.315.895,00 EUR |
|
10 Pflegenester |
5.719,00 EUR |
22.876,00 EUR |
|
Personalkosten Verwaltung |
57.391,00 EUR |
229.567,00 EUR |
|
Zwischensummen |
642.083,00 EUR |
2.568.338,00 EUR |
3.072.500,00 EUR |
Freiwillige Leistungen für
10 Tagesmütter |
16.500,00 EUR |
66.000,00 EUR |
|
Gesamtsummen |
2.071.708,00 EUR |
7.034.338,00 EUR |
6.533.500 EUR |
15.639.546 EUR (Netto 15.101.803
EUR) |
Vom Gemeinderat wurden bei den
Haushaltsberatungen 2002/2003 insgesamt zusätzlich 16,4 Mio. EUR
(Netto 15 Mio. EUR
zuzügl. Einnahmen von 1,4 Mio. EUR) für den Ausbau der Tagesbetreuung zur
Verfügung gestellt. Die Mittel wurden in 2002 in Höhe von 5,3 Mio. EUR, in 2003
in Höhe von 9,3 Mio. EUR und in 2004 in Höhe von 1,84 Mio. EUR aufgeteilt auf
den Verwaltungs- und Vermögenshaushalt veranschlagt. Es wird davon ausgegangen,
dass das vorgelegte Konzept im Rahmen der veranschlagten Mittel umgesetzt
werden kann.
Für die Angebote in städt.
Tageseinrichtungen (pädagogische und hauswirtschaftliche Fachkräfte) sind
insgesamt 111,7532 Stellen erforderlich, davon sind 62,7774 Stellen bereits
vorhanden (Stellenplanbeschlüsse aus den Haushaltsberatungen 2002/2003). Für
Springkräfte, Bereichsleitungen und Verwaltung sind noch 4,0693 Stellen zu
schaffen. Es besteht ein Mehrbedarf von insgesamt 53,0451 Stellen. Die Stellen
sind mit Beginn des Kindergartenjahres 2002/03 anteilig in dem Umfang zu
besetzen, wie es für die in Betrieb genommenden Gruppen bzw. für Umsetzungen
erforderlich wird. Die Stellenschaffungen sollen im Rahmen des eingeschränkten
Stellenplanverfahrens im Herbst 2002 erfolgen.
Hinzu kommen noch reservierte
Mittel in Höhe von 445.000,00 EUR für die Restsanierung der
Wilhelm-Camerer-Str. Diese Restsanierung beinhaltet noch 45 zusätzliche Plätze
(15 Plätze für 0 - 3 Jährige und 30 Plätze für 3-6Jährige), die bei der
Gesamtplatzzahl noch nicht berücksichtigt wurden.
Die Kirchen können sich am
Ausbau der Betreuungseinrichtungen beteiligen. Die aktuellen Förderrichtlinien
sehen eine 80% Förderung des Fehlbetrags (anerkannte Kosten abzüglich
Elterneinnahmen und Landeszuschüsse) vor. Die Kirchen sehen keine finanziellen
Spielräume für zusätzliche Eigenanteile. Sie werden dennoch Eigenleistungen in
Höhe von 5% einbringen.
Für die in Anlage 2
aufgeführten kirchlichen Gruppen wird jeweils ein Zuwendungsvertrag abgeschlossen.
Aus der Differenz 80% Förderung zu 95% Förderung entsteht ein Mehrbetrag von
247.500 EUR jährlich. Gleichzeitig werden die zusätzlichen Investitionskosten
übernommen. Ausgenommen sind bauliche Verbesserungen.
Die Förderung bestehender
Gruppen bleibt unverändert. Der Versorgungsvertrag ist zum 1.1.2003 neu zu
verhandeln. Die kirchlichen Träger streben dabei eine Erhöhung der
Sachkostenpauschalen an. Über die Verhandlungsergebnisse und die finanziellen
Auswirkungen wird dem Gemeinderat berichtet.
Konsequenzen für die
Zukunft
Wie in der Vorlage
dargestellt, kann mit dem vom Gemeinderat grundsätzlich vorgegebenen
Budgetrahmen der Bedarf, der sich aus den Wartelisten ergibt, nicht gedeckt
werden. Der jetzt verfolgte Weg der vollständigen Bedarfsdeckung hätte in der
Zukunft weitere finanzielle Folgen in erheblichem Ausmaß. Hierfür stehen im
Haushaltsplan und in der Finanzplanung jedoch keine Mittel zur Verfügung. Auch
ist derzeit nicht zu erwarten, dass in naher Zukunft wieder eine Verbesserung
der Haushaltssituation eintritt und die Kosten für einen weiteren Ausbau der
Kinderbetreuung durch höhere Einnahmen gedeckt werden können. Mit der
Bereitstellung von zusätzlich 16,44 Mio. EUR bei Einnahmen von 1,44 Mio. EUR
wurden im Zeitraum des Doppelhaushalts die finanziellen Möglichkeiten der Stadt
vollständig ausgeschöpft. Darüber hinaus erfordert das vorgeschlagene Konzept
zur Deckung der lfd. Betriebskosten ab 2004 die Veranschlagung zusätzlicher
Haushaltsmittel in Höhe von jährlich 2,7 Mio. EUR.
Die weiter steigende Nachfrage
zeigt, dass der bedarfsgerechte Ausbau der Kindertagesbetreuung eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt, die von den Kommunen nicht allein
gemeistert werden kann. Wenn sich Bund u. Länder in Zukunft nicht stärker
finanziell beteiligen, wird auch in Stuttgart ein weiterer Ausbau nur sehr
schwer möglich sein.
Mit der Umsetzung des Konzepts
stehen für folgende Maßnahmen keine Finanzmittel mehr zur Verfügung:
Die kirchlichen Träger
kündigen bereits heute an, die in der Regelförderung vorgesehene
Sachkostenpauschale zum Ablauf des Vertrags mit der Stadt zum 31.12.2002 neu
verhandeln zu wollen. Wegen der Vielzahl der geförderten Gruppen summieren sich
bereits geringfügige Veränderung der Pauschalen zu erheblichen Beträgen.
Ob die nichtkirchlichen
Träger, die zusätzliche neue Plätze schaffen (Anlage 2), analog der Kirchen
Zuwendungsverträge mit verbesserter Förderung fordern, ist nicht abzusehen.
Realisierung der möglichen 3
Fertigbauprojekte in den Haushaltsjahren 2002 oder 2003.
Vorliegende Anträge/Anfragen
Antrag Nr. 92/2002 vom 13.03.2002 der
CDU-Gemeinderatsfraktion
Dr. Wolfgang Schuster
Oberbürgermeister
Anlagen
Anlage 2 Übersicht über neue Angebote der
freien Träger
Anlage 3 Übersicht über neue Angebote beim
städt. Träger
Anlage 4 Fertigbauprojekte
Anlage 5 Versorgungssituation
GRDrs 319/2002 Anlage 1
Ausführliche Begründung
Auf der Grundlage der
Gemeinderatsdrucksache 994/2001 "Weiterentwicklung der Kinderbetreuung in
Stuttgart" und den Ergebnissen der Haushaltsberatungen für den
Doppelhaushalt 2002/2003 hat die Verwaltung hiermit einen Maßnahmenkatalog zum
Ausbau der Angebote erarbeitet.
Es gibt momentan in Stuttgart
einen Anstieg der Kinderzahlen. Dies hängt vorwiegend mit den geburtenstarken
Jahrgängen der 60er Jahre zusammen, die nun im "gebährfähigen Alter"
sind und somit auch geburtenstärkere Jahrgänge verursachen. Ferner ist die
Zuwanderung (neue Bundesländer und Bürgerkriegsflüchtlinge) auf das Stadtgebiet
mit verantwortlich für eine Erhöhung der Kinderzahlen. Die Kinderzahlen werden
voraussichtlich die nächsten fünf Jahre nicht sinken, sondern weiterhin eine
steigende Tendenz aufweisen. Die Anzahl der Kinder mit einem Rechtsanspruch auf
einen Kindergartenplatz ist im Vergleichszeitraum 31.12.2000 und 31.12.2001 um
384 Kinder gestiegen.
In den nächsten Kindergartenjahren wird, unter Beachtung der
nachwachsenden Jahrgänge, wahrscheinlich folgende Gesamtanzahl an Kindern mit
einem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erreicht:
Kindergartenjahr |
Gesamtanzahl der
anspruchsberechtigten Kinder* |
2000/2001 |
16830 |
2001/2002 |
17214 |
2002/2003 |
17286 |
2003/2004 |
17401 *3,5 Jahrgänge zu 95% |
Es wurde im Jugendamt
Stuttgart zum Stichtag 31.12.2001 ein anonymisierter, zentraler
Wartelistenabgleich durchgeführt. Dies ist ein wichtiges Element der
Bedarfsermittlung und bietet eine gute Handlungsgrundlage für weitergehende
Planungen in den Stuttgarter Stadtbezirken. Insgesamt beteiligten sich 92%
aller Stuttgarter Tageseinrichtung an der Umfrage. Zum Stichtag 31.12.2000
betrug die Rücklaufquote 84%.
In die untenstehende
Auswertung wurden alle Kinder für die sofort oder ab dem neuen Kindergartenjahr
ein Platz benötigt wird aufgenommen, die aber keinen Platz erhalten werden. Die
Mehrfachvormerkungen der Familien bei mehreren Tageseinrichtungen wurden
bereinigt. Außerdem gab es 189 Vormerkungen für Ganztagesbetreuung und 142
Vormerkungen für Regelangebote von Familien aus den umliegenden Landkreisen,
die nicht mit aufgenommen wurden.
Folgende Ergebnisse konnten
für den Bereich der Ganztagesbetreuung ermittelt werden:
Ganztagesbetreuung für
die Altersgruppe |
Anzahl benötigter
Plätze |
0 bis
unter 3-Jährige |
1339 |
3-Jährige
bis Schuleintritt |
780 |
6- bis
unter 12-Jährige |
638 |
Somit ergibt sich eine Summe
von 2 757 nachgefragten Ganztagesplätzen, die aktuell oder ab dem
Kindergartenjahr 2002/2003 nicht befriedigt werden können.
Gründe für den weiteren
Anstieg der Bedarfszahlen (auch im Vergleich zum Wartelistenabgleich
31.12.2000) sind
Zu
berücksichtigen ist, daß junge Familien heute in der Regel nicht mehr mit einem
Einkommen allein finanziell zurecht kommen. Dies wird besonders deutlich im Rahmen
des Programms "Preiswertes Wohneigentum für junge Familien". Im
persönlichen Kontakt zwischen Eltern und Mitarbeiterinnen von
Betreuungseinrichtungen in den Reihenhausgebieten weisen die Eltern auf ihre
angespannte finanzielle Situation hin, so daß beide Elternteile erwerbstätig
sein müssen. Dies spiegelt sich dann in dem hohen Bedarf nach
Betreuungsangeboten für alle Altersgruppen wider. In
Reihenhaussiedlungen reicht es deshalb nicht, den Rechtsanspruch auf eine
Betreuungsplatz für die 3-6 jährige Kinder zu sichern, sondern von Anfang an
sind Plätze für alle Altersgruppen erforderlich. Das Jugendamt geht inzwischen
davon aus, daß für jedes Kind bis 12 Jahre ein Angebot erforderlich ist. Dieser
hohe Bedarf stellt sich jedoch nur bei Beginn der Aufsiedelung und für einen
Zeitraum von etwa 15 Jahren. Danach ist mit einem erheblichen Rückgang der
Bedarfszahlen auszugehen, der erst wieder steigen wird, wenn ein
Generationenwechsel in diesen Wohnquartieren stattfindet (nach etwa 30 Jahren).
Für diese Wohngebiete sind
deshalb neue Wege zur Bedarfsdeckung erforderlich, z.B. wäre zu prüfen, ob ein
oder zwei Reihenhäuser zu erst einmal für Kinderbetreuung genutzt und die dann
erst später verkauft werden. Oder entsprechende Grundstücke sind für
Tageseinrichtungen in Fertigbauweise zur Verfügung zu stellen, die später nach
einem Umbau als PWE –Wohnungen verkauft werden könnten.
Übersicht über
Wartelistenabgleich und neue Plätze
|
Bedarf für die Ganztagesangebote |
Neue Plätze zu Kindergartenjahr 2002/03 |
||||
Bezirk |
0-3 J. |
3-6 J. |
6-12 J. |
0-3 J. |
3-6J. |
6-12 J. |
Mitte |
42 |
37 |
24 |
10 |
20 |
20 |
Nord |
105 |
84 |
46 |
12 |
10 |
3 |
Ost |
161 |
125 |
142 |
36 |
18 |
40 |
Süd |
130 |
66 |
42 |
30 |
82 |
6 |
West |
173 |
79 |
44 |
39 |
28 |
21 |
Bad Cannstatt |
157 |
95 |
25 |
76 |
108 |
47 |
Birkach |
5 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
Botnang |
23 |
3 |
2 |
0 |
15 |
0 |
Degerloch |
25 |
15 |
15 |
4 |
48 |
23 |
Feuerbach |
56 |
38 |
37 |
5 |
10 |
0 |
Hedelfingen |
8 |
3 |
3 |
10 |
0 |
10 |
Möhringen |
68 |
11 |
20 |
20 |
27 |
20 |
Mühlhausen |
38 |
12 |
11 |
11 |
12 |
0 |
Münster |
11 |
1 |
7 |
10 |
45 |
0 |
Obertürkheim |
20 |
28 |
16 |
10 |
0 |
0 |
Plieningen |
2 |
5 |
4 |
10 |
0 |
0 |
Sillenbuch |
68 |
45 |
69 |
10 |
43 |
28 |
Stammheim |
17 |
5 |
8 |
0 |
0 |
0 |
Untertürkheim |
27 |
15 |
8 |
5 |
10 |
0 |
Vaihingen |
80 |
37 |
20 |
30 |
38 |
16 |
Wangen |
15 |
13 |
16 |
0 |
0 |
0 |
Weilimdorf |
41 |
20 |
50 |
0 |
0 |
20 |
Zuffenhausen |
67 |
42 |
28 |
30 |
57 |
3 |
Stuttgart gesamt |
1 339 |
780 |
638 |
358 |
571 |
257 |
Sowie 44 Plätze für 2jährige Kinder, 60 Plätze
in Tagespflege und geplante 200 Hortplätze an Schulen in Kombination mit der
Kernzeitenbetreuung. Diese Plätze können noch nicht den Bezirken zugeordnet
werden.
Durch die vorgeschlagenen
Maßnahmen können insgesamt 1 490 Plätze geschaffen werden, damit kann
mehr als die Hälfte des aktuellen Bedarfs in 2002/03 gedeckt werden.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen
werden vorrangig zum September 2002 umgesetzt, bei größeren baulichen Erfordernissen
stehen die Angebote erst im Frühjahr/Frühsommer 2003 zur Verfügung.
Die Verwaltung hat, soweit
dies möglich war, Schwerpunkte in den Bezirken mit den höchsten Bedarfslagen
gesetzt. Ein besonderes Problem stellen die Innenstadtbezirke und Bad Cannstatt
dar - hier fehlen nach wie vor die meisten Angebote für Kleinkinder. Eine
grundlegende Verbesserung ist nur durch Neubaumaßnahmen von Tageseinrichtungen
zu erreichen, die sich aber kurzfristig, schon allein wegen der
Grundstückssuche nicht realisieren lassen. Eine deutliche Entlastung ist im
Hortbereich zu erwarten, wenn die geplanten 10 Gruppen in Kombination mit der
Kernzeitenbetreuung umgesetzt werden können.
Durch die Angebotsumwandlungen
in 11 Einrichtungen zugunsten von Ganztagesangeboten und Aufnahme von
Kleinkindern werden 126 Plätze im Regelkindergärten abgebaut.
Alle Maßnahmen sind jedoch nur
möglich, wenn es den Trägern gelingt, das erforderliche Personal zu gewinnen,
was nach derzeitiger Einschätzung vielleicht das größte Problem darstellt.
1. Betreuungsangebote bei den
freien Trägern
Bei den freien Trägern können
insgesamt 619 Plätze geschaffen werden, davon sind 86 VÖ-Plätze für 3 - 6
jährige Kinder (hierbei handelt es sich um die Waldkindergärten und um das
Angebot beim Träger internationale Schule). Da in den Filderbezirken der
Rechtsanspruch zum Teil nicht erfüllt ist und durch Angebotsveränderungen
Plätze verloren gehen, decken diese Angebote den Bedarf nach VÖ-Angeboten ab.
Von den jährlichen Betriebskosten entfallen 648.000,00 EUR auf bereits
bestehende Angebote, die bislang noch nicht gefördert werden (45
Kleinkindplätze und 60 Hortplätze).
2. Betreuungsangebote beim städt.
Träger
Beim städt. Träger
können insgesamt 811 Plätze geschaffen werden. In 9 Einrichtungen werden
Angebote umgewandelt bzw. Plätze aufgestockt.
Die hohe Anzahl von Hortplätzen (372) ist nur möglich, wenn 200 dieser Plätze
in Kombination mit der Kernzeitenbetreuung geschaffen werden können. D.h. der
Hort nutzt am Nachmittag die Räume der Kernzeitenbetreuung. Hierzu werden z.Zt.
die möglichen Standorte und die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine
Umsetzung geprüft (ausreichend große Räume, Essensversorgung etc.). Desweiteren
ist das staatliche Schulamt bei der Umsetzung zu beteiligen. In Absprache mit
dem Schulverwaltungsamt erscheint eine Umsetzung an 10 Standorten realistisch.
3. Integration 2 jähriger
Kinder in Regelkindergärten
Aufgrund der sehr positiven
Erfahrungen des Modellprojekts "Integration 2-Jährige in
Regeleinrichtungen" (Landeswohlfahrtsverband Württemberg Hohenzollern und
Jugendamt Stuttgart 1999 bis 2001) sollen ab 1.9.2002 wieder 44 2jährige Kinder
in 11 städt. Kindergartengruppen integriert werden. Probeweise sollen dabei die
Personalausstattungsempfehlungen des Modellprojekts (2 statt 1,8 Fachkräfte pro
Gruppe) in einem ersten Schritt umgesetzt werden. Dabei entsteht ein
Stellenmehrbedarf von rund 2,3 Stellen. Müßten für die 44 Kinder spezielle
0-3jährige Gruppen aufgebaut werden, so entstünde neben dem zusätzlichen Raumbedarf
ein Stellenmehrbedarf von ca. 8 Stellen.
Eine quantitativ weitergehende Integration 2-Jährige im städt,
Kindergartenbereich scheitert gegenwärtig an den begrenzten Platzkapazitäten,
die vorrangig für den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz benötigt
werden. Ein sukzessiver Ausbau ist dennoch in den nächsten Jahren vorgesehen.
4. Pflegenester
Wie schon in der
GR-Vorlage 994/2001 erwähnt, sollen in Stuttgart 20 Pflegenester mit 60 Plätzen
eingerichtet werden und zwar je 10 in Trägerschaft des Vereins Tagesmütter und
Pflegeeltern und des Fachdienstes Kinder in Tagespflege beim Jugendamt. Derzeit
werden die Rahmenkonzeptionen für die Umsetzung erstellt.
Für die Gewinnung und insbesondere für die fachliche Begleitung der Tagesmütter
sind zusätzliche Personalressourcen bei den Trägern erforderlich (je eine 30%
Stelle BAT IVb). Die Verwaltung geht davon aus, daß die Pflegenester im Herbst
2002 zur Verfügung stehen.
Die Tagesmütter, die sich an dem Projekt Pflegenester für die verbindliche
Zusammenarbeit (Belegung der Plätze in Absprache mit den Trägern, zeitliche
Verpflichtung auf mind. 3 Jahre, Teilnahme an den Qaulifizierungsmaßnahmen)
entscheiden, erhalten im Rahmen von freiwilligen Leistungen einen Zuschuß zur
Sozialversicherung und einen Qualifizierungsbonus. Hierzu sind noch
Verhandlungen mit der AOK bezüglich der freiwilligen Sozialversicherung
erforderlich.
5. Personalstelle für den Verein
Tagesmütter und Pflegeeltern Stuttgart e.V.
Der Verein hat
einen Antrag auf Bezuschussung einer zusätzlichen Stelle zu den Bedingungen der
Regelförderung gestellt. Damit soll zum einen der Bestand an Tagespflegestellen
gesichert und zum anderen sollen weitere Tagespflegestellen geschaffen werden.
Für die komplette Fassung dieser Vorlage wenden
Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Gemeinderats.