Ergebnisse
und Empfehlungen
der
Planungsgruppe Lauchhau/Lauchäcker
Mai 2003
Gliederung
Derzeit
wird im Neubaugebiet Lauchäcker die Tageseinrichtung für Kinder mit vier
Gruppen in der Meluner Str. 41 erstellt (vgl. GRDrs 328/2000 und GRDrs
275/2002). Nach den bisherigen Planungen enthält dieses Gebäude neben den
Räumen für die Kinderbetreuung Räumlichkeiten für einen Jugendtreff, Räume für
„MuK: Wir bauen ein Haus – Hilfen für Mütter und Kinder“ e.V. (MuK), für den
Allgemeinen Sozialdienst (ASD) und für Gemeinwesenarbeit (GWA).
Der
Bedarf für diese Infrastruktur wurde in einer Planungsgruppe ermittelt, die bis
Anfang des Jahres 2000 getagt hat (vgl. Anlage 1 zur GRDrs 328/2000).
Nachdem
nun die Aufsiedlung des Neubaugebietes Lauchäcker, das auf insgesamt ca. 625 Wohneinheiten (WE) mit insgesamt ca. 2010 Einwohnern ausgelegt ist,
voranschreitet (siehe Anlage 3), wurde die Planungsgruppe im September 2002
erneut einberufen und hat weitere Planungsempfehlungen erarbeitet.
Ziel der Planungsgruppe war es :
- die aktuelle Bedarfs- und Angebotssituation für die soziale Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Familien zu überprüfen und
- Lösungsmöglichkeiten für weitere Bedarfe zu erarbeiten, insbesondere im Zusammenhang mit der Planung einer weiteren Kindertagesstätte für die noch folgenden Bauabschnitte, die bereits in der Beschlußvorlage GRDrs 328/2000 angekündigt wurde.
Die
Planungsgruppe konnte durch weitere Teilnehmer ergänzt werden, da sich in der
Zwischenzeit bereits einige Angebote in Lauchhau/Lauchäcker entwickelt haben.
wie z.B. der Jugendtreff im Lauchhau, das „Cafe MuK“, der eritreische Jugendverein mit
Sprachunterricht und Jugendtreff. Seit Oktober 2001 hat auch der
Gemeinwesenarbeiter seine Tätigkeit in Lauchäcker/Lauchhau aufgenommen. In
diesem Zusammenhang besonders zu erwähnen ist, dass sich in Lauchäcker/
Lauchhau in kürzester Zeit ein sehr aktives bürgerschaftliches Engagement
entwickelt hat. Inzwischen hat sich der „Verein Bürgerforum Lauchhau-Lauchäcker
e.V.“ gegründet, dessen Mitglieder sich sehr aktiv an der Planung und
Gestaltung ihres Wohnumfeldes und ihres Gemeinwesens beteiligen.
Teilnehmer der
Planungsgruppe:
Städt. Tageseinrichtung für Kinder; Frau
Nicola
Jugendamt, Gemeinwesenarbeit (GWA), Herr
Kurzweg
Kinderhaus Büsnau, Stgt. Jugendhaus e. V,
Herr; Huber
Jugendtreff Lauchhau, Stgt. Jugendhaus e. V,
Frau Maldonado
GHS Steinbachschule Büsnau, Herr Debnar
Schulverwaltungsamt 40-2.13, Frau, Sprenger
Jugendamt, Allgemeiner Sozialdienst (ASD),
Herr Prager/Herr Schaller
Jugendamt, Elternseminar, Frau Kleinert
Cafe MuK, Frau Kramer
Sprecher Bürgerforum Lauchhau/Lauchäcker,
Herr Kungl/Herr Mizsgar
Sprecherin Bürgerforum Lauchhau/Lauchäcker,
Frau Wunsch
Jugendsachbearbeiter/-in Polizei, Herr
Krien/Frau Metin
Eritreische Jugendverein, Herr Tsehaye
Katholisches Pfarramt Maximilian Kolbe, Frau
Wende
Evang. Kirchengemeinde S-Vaihingen, Frau
Kirsch
Paulinenpflege HzE-Büro Vaihingen, Herr
Kaiser
Jugendamt, Planung, Bau u. Unterhaltung der
Jugendhilfeeinrichtungen, Herr Kohl
Jugendamt,
Jugendhilfeplanung, Frau Wagner
Die Planungsgruppe hat eine Bestandsaufnahme der bereits bestehenden Angebote durchgeführt sowie weitere Angebotsvorschläge gesammelt, die für die Bedarfe der Familien sowie der Kinder und Jugendlichen in Lauchhau und Lauchäcker sinnvoll erscheinen.
Tab. 1: Bestandsaufnahme
bestehende Angebote sowie weitere Angebotsplanungen
Derzeitiger Standort Träger/Anbieter |
Angebote: Bestand |
Weitere zusätzliche Angebotsplanungen |
Pavillion Im Lauchhau 5 |
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Stuttgarter Jugendhaus e.V. |
-
Jugendtreff Lauchhau, |
Angebot wie derzeit; eventuell Programmausweitungen (z.B. in Richtung Medienwerkstatt), sofern gesamter Pavillion für den Jugendtreff zur Verfügung steht |
Jugendamt, Elternseminar |
- Internationaler Frühstückstreff (1 x wöchentlich) |
- Offener Familientreff - Deutschkurs für nichtdeutsche Erwachsene - Sonstige Angebote nach Bedarf |
Evang. Kirche |
- Seniorentreff (1 x monatlich) - Frauenkreis (1 x wöchentlich) |
-
1-2 Mutter-Kind-Gruppen - Erwachsenenarbeit (Vorträge; eventl. gelegentl. Gottesdienste) |
eritreischer Jugendverein |
- muttersprachlicher Sprachkurs (1 x wöchentl.) - eritr. Jugendtreff (1 x wöchentl.) |
Angebot wie derzeit |
Verein Bürgerforum Lauchhau-Lauchäcker e.V. |
- verschiedene Projekt- und Arbeitsgruppen des Bürgerforums Lauchhau/Lauchäcker (wie z.B. zu städtebaulicher Planung; soziale und kulturelle Angebote, Spielplätze, Verkehrssituation u.a.); - außerdem monatliches Mitgliedertreffen |
- ehrenamtliche Angebote, wie z.B. Tanzgruppe, Bastelkurse, Krabbelgruppe; sonstiges - z.B. Nähkurs (ca. 3xwöchentl) - Vorträge; Versammlungen; Infoveranstaltungen - Stadtteilaktionen (Feste u.ä.) - Offene Treffmöglichkeit/Cafe |
Stiftswaldstr. 1 |
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„Mutter und Kind e.V.“ (Cafe MuK: Cafe für allein Erziehende, Mütter und Kinder ) |
- Beratungsangebot (1xwöch.) - Frühstückstreff (1xwöchentl) - Thematische Angebote (2xmonatl.) - Wochenendangebote/Tagesseminare (1-2 x pro Halbjahr) |
Angebot wie derzeit |
bisher kein Standort u. kein Anbieter |
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kein Anbieter/ Träger, da keine Finanzierung |
bisher kein Angebot für offene Kinderarbeit |
-
wünschenswert wäre ein offenes Angebot für Kinder |
Zur Zeit steht das
ehemalige Evang. Gemeindehaus Im Lauchhau 5 für diese verschiedenen Nutzer und
für eine städtische Kindergartengruppe zur Verfügung. Die Räumlichkeiten sind
für ein so hohes Maß an Mehrfachnutzung nicht ausreichend und nicht geeignet.
Die Baugenehmigung für dieses Gebäude ist befristet bis 31.7.2003.
Es ist vorgesehen, dass die aufgeführten bestehenden Angebote nach Fertigstellung des neuen Stadtteilzentrums in der Meluner Str. 41 alle dorthin umziehen werden.
Die Empfehlungen der
Planungsgruppe knüpfen an die bisherigen konzeptionellen Überlegungen an, deren
Ziel es ist, ein lebendiges Gemeinwesen entstehen zu lassen und die
Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohngebiet zu fördern. Eines der Hauptziele
ist es, das bestehende und das neue
Wohngebiet miteinander zu verknüpfen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist
die Schaffung einer gemeinsamen Stadtteilstruktur. (vgl. GRDrs 328/2000,
Anlage 3: Soziale Infrastruktur Lauchhau/ Lauchäcker).
Aus
Sicht der Planungsgruppe sollte sich die Infrastruktur in zwei Teilschritten
entwickeln. Die bereits bestehenden und v.a. zukünftig geplanten Angebote
sollten in zwei Umsetzungsphasen auf verschiedene Standorte verteilt werden.
Standort 1 |
Standort 2 |
Kindertagesstätte
inkl. Gemeinwesenräume Meluner Str. 41: (derzeit im Bau, Fertigstellung Ende 2003) |
Pavillion, Im Lauchhau
5: (soll bestehen
bleiben) |
4 Kita-Gruppen + 1 Kita-Gruppen (anstelle vorgesehener Räume für den Jugendtreff) |
Jugendtreff (Jugendhaus e.V.) eritr. Jugendclub |
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Cafe MuK/Elternseminar |
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ASD-Büro/Sprechzimmer |
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GWA-Büro/Räume |
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In einer ersten Umsetzungsphase sollen Ende 2003 in der Meluner Str. 41 insgesamt 4 Kinderbetreuungsgruppen untergebracht werden. Eine zusätzliche Kinderbetreuungsgruppe soll in den bislang für den Jugendtreff vorgesehen Räumen untergebracht werden.
Die Planungsgruppe schlägt vor, den Jugendtreff auf Dauer im Pavillion Lauchhau 5 zu belassen. Für die offene Jugendarbeit hat sich dieser Standort als sehr optimal herausgestellt. Die Jugendlichen haben den Pavillion sehr gut angenommen und identifizieren sich mit ihrem Treff. Sie möchten diesen Treffpunkt gerne weiter erhalten und zeigen eine große Bereitschaft, sich an erforderlichen Umbaumaßnahmen und an der weiteren Gestaltung ihres Treffs zu beteiligen. Der Standort zwischen den beiden Wohngebieten Lauchäcker und Lauchhau fördert den Kontakt und die Verbindung zwischen den Jugendlichen aus beiden Gebieten. Die Jugendlichen haben an diesem Standort eine Rückzugsraum für sich, das Störpotential gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen ist äußerst gering, die räumliche Entfernung zur Wohnbebauung gegeben.
Des weiteren ist zunächst wie bisher geplant in der Meluner Str. 41 das Cafe MuK, das ASD-Büro sowie Räume für die Gemeinwesenarbeit (GWA) unterzubringen.
In einem zweiten Umsetzungsschritt wäre es aus Sicht der Planungsgruppe sinnvoll und erforderlich, im Rahmen der neu zu errichtenden Tageseinrichtung für Kinder auf dem Grundstück zwischen Lauchhau und Lauchäcker (Flst 3165/1 und auf Flst 3164/3) neben den Kinderbetreuungsgruppen hier niedrigschwellige Angebote für Familien und Bürger im Gebäude zu integrieren und den Bürgern Räume zur Gestaltung ihres Stadtteillebens zur Verfügung zu stellen.
Standort 1 |
Standort 2 |
Standort 3 |
Kindertagesstätte
inkl. Gemeinwesenräume Meluner Str. 41: (derzeit im Bau, Fertigstellung Ende 2003) |
Pavillion, Im
Lauchhau 5: (soll bestehen
bleiben) |
Kita-Neubau (auf
Gemeinbedarfsfläche FlSt 3165/1 und auf FlSt 3164/3 Grundstück der ev.
Kirche) |
4 Kita-Gruppen + 1 Kita-Gruppen (anstelle vorgesehener Räume für den Jugendtreff) |
Jugendtreff (Jugendhaus e.V.) eritr. Jugendclub |
4 Kita-Gruppen |
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Cafe MuK |
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GWA-Büro |
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Elternseminar (anstelle ASD-Büro) |
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ASD-Büro/Sprechzimmer |
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ggf. offenes Kinderangebot (anstelle GWA-Büro/Räume) |
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Ev. Kirche |
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Bürgerforum Lauchhau-Lauchäcker (Mehrfachnutzung der Räume durch versch. Angebote) |
Die
Planungsgruppe schlägt vor, auf den Standort 3 neben den neuen Kinderbetreuungsgruppen
hierher den ASD und die Gemeinwesenarbeit zu verlagern sowie geeignete
Räumlichkeiten für Angebote der evang. Kirche, des Frauenkreises und des Bürgerforums
zu schaffen. Nach Beendigung der GWA-Stelle muß geklärt werden, wer die
Verwaltung und Belegung der Räumlichkeiten übernimmt (ggf. besteht Interesse
von Seiten des Bürgerforums). Der Standort eignet sich optimal dafür, die
Verbindung von Bürgern des Neubaugebiets Lauchäcker und des Bestandgebiets
Lauchhau zu fördern und ein gemeinsames Stadtteilleben aufzubauen.
In der Meluner Str. 41
(Standort 1) läge dann der Hauptschwerpunkt bei Angeboten für Kinder und
Familien (Kita; Cafe MuK; Elternseminar; ggf. offene Kinderarbeit). Diese
Angebote kooperieren bereits jetzt schon miteinander und könnten durch die
räumliche Nähe ihre Kooperation ausbauen, beispielsweise in Richtung offene
Kinderarbeit. Die Nähe zum Neubaugebiet ist vorteilhaft, da nach der
Aufsiedlung der Großteil der Kinder aus diesem Gebiet kommen wird.
Um
das Entstehen einer gemeinsamen Stadtteilstruktur von Lauchhau und Lauchäcker
zu ermöglichen und zu fördern, empfiehlt die Planungsgruppe die bereits
bestehenden und v.a. zukünftig geplanten Angebote (siehe Tab. 1) auf insgesamt
drei Standorte zu verteilen.
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Standort
1:Neubau Meluner Str. 41 (Kindertagesstätte und Gemeinwesenräume), derzeit im
Bau, Fertigstellung Ende 2003
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Standort
2: Pavillion im Lauchhau 5, der bestehen bleiben soll
·
Standort
3: neuer Standort für eine Kindertagesstätte inkl. Gemeinwesenräume für weitere
Bedarfe (Flst. 3165/1 u. ggf. Grundst. der ev. Kirche Flst. 3164/3)
Dies
sollte in zwei Umsetzungsschritten geschehen (siehe Tab. 2 und Tab. 3).
Sinnvoll ist es, den Pavillion Lauchhau 5 als Raumressource für die offene
Jugendarbeit zu erhalten. In der Meluner Str. 41 könnte dann eine weitere
Kinderbetreuungsgruppe untergebracht werden. Des weiteren wären dort das Cafe
MuK, sowie zunächst der ASD und die Gemeinwesenarbeit untergebracht.
In einer zweiten Phase wäre es aus Sicht der Planungsgruppe sinnvoll und erforderlich, im Rahmen des Neubaus einer Kindertagsstätte auf dem Grundstück zwischen Lauchhau und Lauchäcker (Standort 3) niedrigschwellige Angebote für Familien und Bürger im Gebäude zu integrieren. Der ASD und das Büro für die Gemeinwesenarbeit sollten hierher verlagert werden und es sollten Räumlichkeiten für Angebote der evang. Kirche, des Frauenkreises und des Bürgerforums berücksichtigt werden. Dieser Standort ist für bürgernahe Angebote besonders gut geeignet, da er zwischen beiden Wohngebieten liegt und daher eine integrierende und verbindende Funktion hat.
In der Meluner Str. 41
(Standort 1) könnten dann die Angebote für Kinder und Familien (Kita; Cafe MuK;
Elternseminar; ggf. offene Kinderarbeit) ausgebaut werden. Diese Angebote
kooperieren bereits jetzt schon miteinander und könnten durch die räumliche
Nähe ihre Kooperation ausbauen, beispielsweise in Richtung offene Kinderarbeit.
Mit den aufgeführten Standorten und Räumlichkeiten wären die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, die es ermöglichen, Angebote für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen vorzuhalten und weiter zu entwickeln.